Löwe und Sonne

Archiv für Januar, 2011

Niederlande frieren Beziehungen zum Iran ein

Niederlande frieren Beziehungen zum Iran ein

 

DEN HAAG: Aus Protest gegen die Hinrichtung einer Frau mit niederländischem Pass im Iran haben die Niederlande die Beziehungen zu Teheran auf Eis gelegt. Außenminister Uri Rosenthal nannte die Vollstreckung des Todesurteils an Sahra Bahrami eine „Schandtat eines barbarischen Regimes“. Der iranische Botschafter, der ins Außenministerium in Den Haag zitiert worden war, hatte bestätigt, dass die gebürtige Iranerin gehängt worden sei. Nach Angaben der iranischen Staatsanwaltschaft wurde die 46-Jährige wegen Besitzes und Verkaufs von Kokain verurteilt. Sie war 2009 nach Teheran gereist und hatte an Protesten gegen die iranische Führung teilgenommen. – Das Einfrieren der Beziehungen hat zur Folge, dass die Bewegungsfreiheit des Botschafters und anderer Diplomaten erheblich eingeschränkt ist.

http://www.dw-world.de/dw/function/0,,83389_cid_14804231,00.html

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Schade, dass es erst den Tod einer Iranisch-Niederländischen Frau benötigte, bis dieser Schritt erfolgte.

Wenn man jetzt ganz sarkastisch und eiskalt wäre, sollte man sich nun fragen, ob diese Konsequenzen nun auch Deutschland zöge im Falle der Ermordung der in Geiselhaft genommen zwei deutschen Journalisten. Ich wage es zu bezweifeln. Aber so oder so: es scheint, als müssten tatsächlich immer erst Menschen, und zwar möglichst die „eigenen“ erst den Tod finden, bevor überhaupt eine ernsthafte Reaktion stattfindet. Aber selbst Europa, ohne tote deutsche Journalisten, verrät sich gegenseitig. Denn das, was nun „den Niederländern“ widerfahren ist, kann morgen jeden anderen Europäer widerfahren. AUCH den Deutschen. Aber wo bleibt da die Loyalität der freien Weltgemeinschaft. Ach, ich vergass, da gibt es ja dieses klitzekleine Problem, das da hiesse: money money money

Tunisia, Egypt, Iran, the Differences

Es ist kaum 24 Stunden her, da erstellte ich diesen Artikel

https://shiroxorshid.wordpress.com/2011/01/29/sind-die-neuesten-revolutionen-mit-der-im-iran-zu-vergleichen/

zum Thema neueste Revolutionen, wobei ich irgendwie ein laues Gefühl hatte mit all den Vergleichen zu den Protesten im Iran seit 2009. Einige Punkte sprach ich ja bereits schon an, konnte aber dennoch nicht alles wirklich so in Worte fassen, warum mich diese ständigen Vergleiche oder sagen wir besser, Gleichsetzungen störten.

Am Ende seht Ihr einen Artikel, das ich dringend rate, genauestens zu lesen. Dabei stehen nach meiner Beobachtung zwei wichtige Punkte im Vordergrund, die hier sehr gut auf den Punkt gebracht wurden und mir regelrecht von der Seele gesprochen haben:

1. Die Situation im Iran ist eine völlig andere, wenn man das Gesamtbild und die Umstände genauer in Betracht zieht

(dazu stichwortartige Verweise von aussen, die ich schon mehrfach las: ob Iraner sich ein Beispiel an den Tunesiern nehmen sollten; Tunesier, der angeberisch vor einem Iraner stolzierte, SO führe man eine richtige Revoultion; iranische Protestler sollten nun den Funken abbekommen, den Tunesier und Ägypter ausgelöst hätten – oder war es nicht wenn überhaupt, eher umgekehrt???)

2. Die Rolle der West-Politiker und West-Medien und ihre Reaktionen damals (zu Iran) und heute (zu Tunesien und Ägypten), ihre weichgekochten Eier, die geradezu dahinschmilzen und heute klare Worte der Verurteilung finden, die Medien, die nun spektakulär das Unrecht auf den Strassen hier und da zeigen, ganz einfach, WEIL dessen Reporter zugelassen werden, zu filmen, während sie in einer so penetrant feigen und unentschuldbar ekelhaften schweigenden Art die GESAMT-Zensur und Rausschmiss UND SOGAR Inhaftierung und Folterung ihrer eigenen Kollegen im Iran hinnahmen, OHNE je eine grössere Geschichte darüber zu machen. Ganz im Gegenteil: wie mentale Sklaven der iranischen Regierung haben sie mit ihrer Ignoranz der Präsenz über iranische Themen der Welt mehr und mehr das Gefühl gegeben, die Revolution im Iran sei geradezu tot. (Frei nach dem Motto: wenn nichts im Fernsehen läuft, passiert draussen im (iranischen) Leben auch nichts!)

All dies und mehr wird hier in diesem Artikel incl. Video-Clips:

Friday, January 28, 2011

Tunisia, Egypt, Iran, the Differences

It is of course always heart warming to see people any where in the world overcoming despotic regimes. As the Iranian historian Kasravi said ‚Nothing is as rapturous as when the people win their freedom‘. The recent events in Tunisia and in Egypt, the people power challenging a despotic regime, had many similarities with the events in Iran last year, but there are stark differences which may explain why it seems the concessions won in Tunisia and Egypt have been gained so much quicker.

Watching the pictures from Tunisia and Egypt, it looks the crowd sizes in Iran were much larger. None of the protests in Egypt or Tunisia came any where near the three million crowd who came to the streets in Tehran, six days after the fraudulent elections in June last year. The repression by the regime in Iran was many times more brutal and savage than that in Tunisia or Egypt however. People in Egypt and Tunisia were not attacked in their homes and pulled from their roof tops for simply chanting Allah Akbar at night. The injured protesters in Tunisia and Egypt were not attacked in hospitals and dragged from their hospital beds. Protesters were not arrested and bused into detention centres like Kahrizak and raped in Tunisia and Egypt like they were in Iran.

weiter:

http://azarmehr.blogspot.com/2011/01/tunisia-egypt-iran-differences.html

Sind die neuesten Revolutionen mit der im Iran zu vergleichen?

Diese Frage stelle ich mir bereits seit jener Zeit, als das erste Mal die Unruhen und Aufstände in Tunesien den schnell hervorgebrachten Vergleich zu Teheran/Iran hervorbrachten. Ja, die Bilder der jungen Menschen, die durch die Strassen gescheucht und geschlagen wurden, erinnern in der Tat an iranische Strassen und „Polizisten“, die mit Tritten, Fäusten und Wasserbomber die Menschen versuchten einzuschüchtern. Nichtsdestotrotz hielt ich mich mit direkten Vergleichen stark zurück, denn die Fragen, die immer wieder in meinem Kopf waren:

a) Was genau wollen die Menschen eigentlich? Was ist der Hauptantrieb? Geht es um sattere Bäuche? Um Freiheit allgemein? Oder gar um die Religion? Von allem ein wenig? Oder von einigen gar nichts von all dem?

b) Was genau wissen wir tatsächlich über die inzwischen geflohenen Machthaber? Ok, Korruption schien dort das A und O zu sein. Aber sind diese wirklich mit den Machthabern im Iran zu vergleichen?

c) Vielleicht hat diese Revolution tatsächlich einen Beigeschmack der iranischen enthalten. Aber ich kam von dem Gedanken nicht weg, WENN dem so sei, erinnert das eigentlich mehr an die Revolution im Iran von 2009, oder gar von 1979? D. h., was wünschen sich die Oppositionellen, was danach kommen soll? Welche Person/en, welches System wird angestrebt?

d) Wirken sich diese Proteste tatsächlich positiv und animierend auf die iranische Opposition auf? Vielleicht, jedoch wohl nur, wenn die Ziele sehr ähnliche wären.

All diese Fragen nehmen gar einen noch viel düstereren Beigeschmack an, wenn man auf einmal sieht, dass sich geradezu eine Revolutionslawine entwickelt in unterschiedlichen Ländern. Nachdem wir nun aus Palästina und dem Libanon gesehen haben, was sich da von Seiten der Islamisten zusammengebraut hat, stellt man sich in Ägypten noch viel lauter die Fragen, was genau soll denn da eigentlich folgen? Was wollen die Menschen mit ihrem Protest erreichen? Wollen sie gemeinsam Ähnliches? Oder, und da wäre tatsächlich eine Parallele zu Iran erkennbar, allerdings zum Iran von 79, gehen die Forderungen in völlig konträre Richtungen, der Feind scheint sie lediglich nur zu einen?

Wollen sie tatsächlich das, wofür die Jugend Irans ihr Leben auf´s Spiel gesetzt hat und es noch tut? Vielleicht… vielleicht auch nicht!?

Zur Zeit habe ich noch keine klaren Antworten auf all meine Fragen, halte mich aber zurück, um die totalen Parallelen zu Iran zu sehen – denn dahingehend sehe ich, zumindest in den Massen, was man hierzulande mitbekommt, keine eindeutigen Zeichen. Ohne es ab- oder überbewerten zu wollen, aber: Protest ist nicht gleich Protest. Und Iraner sollten das dank 1979 und 2009 am allerbesten wissen, auch wenn linke und islamisierten Gehirne meinten, der Welt da draussen, das Märchen von der „Pest und der Cholera“ erzählen zu müssen, die mehr als genügend Deutsche (erst letzte Woche begegnete mir solch einer – mal wieder) es ungefragt und nicht hinterfragend manchmal allzu gern nachplappern.

Ein Kommentar von Castollux, Bernd Dahlenburg:

http://castollux.blogspot.com/2011/01/kommentar-die-neue-sphinx-wie-muss-man.html

Counterjihad der besonderen Art

Mit Dank an Indismay:

Soll morgen ebenfalls kein Perser/Iraner mehr sagen dürfen: ich hab´s ja nicht gewusst.

Geschichtsunterricht auf Persisch:

Yad Vashem

http://www.youtube.com/user/yadvashemfarsi

 

Ein Brief an Gott

Mit Dank an N.:

O Gott, ich bin Atheist!

Olga Ohlsson, 8b, Gymnasium Eppendorf

Als Ungläubiger muss man sich oft rechtfertigen. Das ist richtig lästig. Deshalb auf ein offenes Wort, Herr Gott

Lieber Herr Gott,

immer soll man Toleranz zeigen, als Atheist. Immer soll man sich anpassen, als Atheist. Immer soll man dir zustimmen, als Atheist. Aber nie werden wir gefragt, was wir wollen, wir Atheisten.

„Ich glaube nicht an Gott.“ Das ist ein Satz, für den man heute noch Mut braucht, um ihn sagen zu können, denn nirgendwo stößt man damit auf Verständnis.

Sofort bekommt man von allen Seiten Spott und muss sich anhören, was für eine Sünde es sei, nicht an Sie, Herr Gott, den Erschaffer der Welt, zu glauben. Das ist fast ähnlich, als würde man sagen: „Ich bin schwul.“ Man outet sich in den meisten Gesellschaften einfach mit so etwas nicht.

Die zweite Frage ist dann sofort: „Warum glaubst du denn nicht an Gott, den Allmächtigen?“ Blöde Frage. Einfache Antwort: Ich glaube nicht an Sie, Herr Gott, weil ich mir mein Leben nicht von jemandem vorschreiben lassen möchte, von dem nicht mal bewiesen ist, dass er überhaupt mal gelebt hat. Ich will der Herr über mein eigenes Leben sein.

Ich möchte nicht fünf Kinder oder Aids bekommen, weil ich mein Leben lang strikt nach den Zehn Geboten und dem Papst gelebt habe und deswegen kein Kondom benutzt habe. Ich möchte im Leben Spaß haben und auch mal Unüberlegtes tun. Ich will Sex vor der Ehe, und das nicht nur mit einem Mann. Vielleicht auch mal mit einer Frau? Na und?

Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert. Da wird es ja wohl möglich sein, sich selber ein Bild darüber zu schaffen, wie die Welt entstanden ist, ohne sich dabei an den Sieben-Tage-Kalender von Ihnen zu halten, Herr Gott! Kommen wir zur Toleranz. Wir sind hier in Deutschland, und man darf glauben, an was man will. Damit habe ich ja auch kein Problem, Herr Gott.

Aber ich habe ein Problem damit, dass gläubige Menschen so verbohrt sind und meinen, dass das, was sie sagen, richtig ist und nichts anderes. Dass sie die einzig Richtigen sind und das einzig Richtige tun.

Aber sie tun nicht das Richtige, Herr Gott. Immer sollen wir als Ungläubige, als Atheisten die Gläubigen um uns herum akzeptieren und tolerieren und ja den Mund halten.

Wir akzeptieren die Gläubigen ja auch, aber sie akzeptieren uns nicht.

Sie sollen doch mal darüber nachdenken, wie wir sind und wie wir uns bei ihren Angriffen fühlen, aber das ist ihnen egal. Sie sind egoistisch geworden. Durch Sie, Herr Gott! Sie mögen keine Atheisten. Und deswegen mögen uns Ihre Anhänger auch nicht.

Das steht schon in der Bibel, das sagen Sie, Herr Gott: Alle, die mir folgen, werden gesegnet und kommen in den Himmel und haben Glück bis an ihr Lebensende und blablabla.

Doch wenn wir die Seite umblättern, dann ist all der Zorn zu finden, den Sie uns entgegenbringen. Uns, die Ihnen nicht Folge leisten.

In der Bibel stehen Dinge wie: Wer mir nicht folgt, der kann sich auf etwas gefasst machen, der wird sein Leben lang nicht mehr glücklich und kommt in die Hölle.

Nicht nett, Herr Gott. Wenn Sie uns nicht mögen, ist das nicht so schlimm. Aber ich habe keine Lust mehr, die Gläubigen zu tolerieren und mich vor ihnen zu rechtfertigen, denn eigentlich müssten sich die Gläubigen vor mir rechtfertigen.

Und solange mich jemand beschimpft, weil ich Atheistin bin, werde ich zurückschimpfen. Und Sie, ihr Anführer, Herr Gott, Sie sollen uns sowieso in Frieden lassen. Denn für uns gibt es Sie gar nicht.

Viele Grüße von einer Atheistin, die es leid ist, von allen unverstanden zu sein, und nur akzeptiert und toleriert werden will

http://www.abendblatt.de/hamburg/article1761110/O-Gott-ich-bin-Atheist.html

Global Action – Iran Solidarity – 29.01.2011

 

January 29 global day of action

In support of political prisoners and against execution in Iran

Many organizations and individuals have announced their serious concern about public executions and intensification of executions in Iran. Saturday 29th January 2011, has been declared as a day of global protest against executions and in defense of political prisoners in Iran.

GERMANY

Berlin
Date: Saturday January 29
Time: 2-5pm
Joachimstaler Platz, (U-Bhf Kurfürstendamm
Contact: 0178 2486 6317

Frankfurt
Date: Saturday January 29
Time: 2pm
Location: Raymondstrasse, in front of Islamic Republic Consulate
~followed by subsequent action:
Time: 4pm
Location: Frankfurt City Center, Hawitware
Contact: 015774650186 and 015787497231

Bremen
Date: Saturday January 29
Time: 2-5pm
Location: Marktplatz
Contact: 01724037035

Köln
Date: Saturday January 29
Time: 1-3pm
Location: Domplatte

Hamburg
Date: Saturday January 29
Time: 12noon
Location: Uptbahnhof (Nord) – Glockengießerwall
Contact: 0176-4832 5613 , 0172-4044 323

Hamburg
Date: Saturday January 29
Time: 1-3.30pm
Location: Binnenalster / Jungfernstieg

Information about further countries:

http://iransolidarity.blogspot.com/2011/01/january-29-global-day-of-action.html

Chador, condom, coffeeshop

Mit Dank an Eva!

Eine Dokumentation über Iraner und Iran, worüber ich vorab nicht viel schreiben möchte, sondern Euch bitten würde, bei Interesse, sie Euch selbst anzuschauen (nehmt Euch Zeit, dauert knapp 1 stunde) und Eure Eindrücke über den Film hier niederzuschreiben.

Was fällt Euch dabei am meisten auf?

Was empfindet Ihr bei der Doku als eher negativ, und was als eher positiv?

Habt Ihr Euch Iran/Iraner in etwa so vorgestellt?

Natürlich soll hier keiner schreiben, wovon er meint, was ich gern hören würde (oder nicht), sondern Eure ehrliche Meinung ist gefragt.

English: chador condom coffeeshop – daily life & politics
http://video.google.com/videoplay?docid=4925258307934865996&hl=en#

Deutsch: kopftuch pariser kaffeehaus – alltag & politik
http://video.google.com/videoplay?docid=-2072188421493404470&hl=en#