Löwe und Sonne

About

Happy Shab-e Yaldâ

 https://shiroxorshid.wordpress.com/2010/12/20/happy-shab-e-yalda/

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„All that is necessary for evil to triumph

is for good men to do nothing“

 

 By Edmund Burke
 
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Über meinen Traum
 
Heute kam ein neuer Leser in meinen Blog, der sich bei mir bedankte für die Führung und Aufklärung hierin. So wie sich schon einige vor ihm bei mir bedankten, die Möglichkeit zu erhalten, sich besser über die Gegebenheiten um Iran & Co. zu informieren, Dinge über Islam zu erfahren, die man in jenen Mainstrett-Blättern nicht erfahren darf. Menschen, die mich für meinen Mut und meine Standhaftigkeit beglückwünschten.
 
Aber jedes Mal, wenn ich die Zeilen meiner Freunde, Bekannte und Mitstreiter las, kam mir immer wieder nur ein Gedanke. Ein Gedanke, der mich immer wieder davon abhielt, diese gutgemeinten Komplimente und Unterstützung auch einfach so annehmen zu können. Denn diese liebgemeinten Komplimente erinnern mich immer wieder daran, dass ich hier etwas tue, was ich aus tiefstem Herzen hasse, zu tun. Ich berichte fast täglich über die schlimmsten Dinge, über Mord, über Blutvergiessen, über Ungerechtigkeiten, über Demütigungen, über Leid, über Unterdrückung. Ich tue dies, weil ich immer hohe Ansprüche an meine Mitmenschen stelle. Ich kann aber keinerlei Ansprüche stellen, wenn ich diese Ansprüche nicht selbst zumindest bis zu einem mir möglichen Mass erfüllen kann. Also versuche ich, meinen Korn im Sandsturm mit einzubringen. Aber dabei werde ich auch immer wieder daran erinnert, dass mein Traum ist, einen ganz anderen Blog zu führen.
Einen Blog, der über die Natürschönheiten der Erde berichtet. Über die Zartheit der Tiere. Über das kringelige Lachen von kleinen Kindern. Ich träume von einem Blog, worin ich die schönsten Farben verwenden kann. Worin ich über internationale kulinarische Spezialitäten berichten kann. Über kleine Geheimtipps für die wunderschönen versteckten Flecken auf unserer Erde. Themen, die meine Threads füllen mit viel Lachen und viel Humor. Worin über verschiedene Tänze und Musikrichtungen berichtet wird. Ich möchte Photos von den wunderschönsten Sonnenuntergängen zeigen, von interessanten Strassen, von uralten Bäumen, ich möchte über Liebesgeschichten erzählen.
Ich möchte über das Meer schreiben, über die Wärme der Sonne. Ich möchte über die Schönheit meiner Umgebung berichten. Ich möchte die Menschen daran erinnern, dass die Welt mit ihrer Natur uns so reich beschenkt, dass wir oftmals vergessen, wie glücklich wir uns eigentlich schätzen können. Ich möchte einen kleinen privaten Film über Iran drehen. Ich möchte, dass die nachfolgende Generation den Luxus wiedererhält, sich über typisch jugendliche Themen unterhalten zu können, wie Liebe, Sport, tanzen, Theater, Kino. Ich möchte, dass Kinder wieder Kinder sein dürfen. Ich möchte, dass viel mehr Menschen die Welt durch meine Augen sehen können, die Schönheit mit mir zusammen geniessen können.
Ich möchte wieder in einer Zeit leben können, wo meine Identität in meinem Blog veröffentlicht werden kann und ich auf neue Menschen stosse, die mit mir zusammen die schönen Dinge im Leben geniessen möchten.
 
Aber bevor ich meinen Traum-Blog starten kann, habe ich noch was zu erledigen: DIE FREIHEIT IRANS!
 
Eure Shir o Xorshid
 
07.08.2010
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„In the end, we will forget the words of our enemies, but we will not soon forget the silence of our friends.“
Dr. Martin Luther King
16.05.2010
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Wie in jeder Kultur und in jedem Land, so scheint es, bringt der Eintritt in das Neue Jahr eine gewisse Magie mit sich. So auch im Iran, so auch für Iraner und Iranerinnen weltweit, die gestern um 18:32 Uhr deutscher Zeit das persische Norouz feierten. Ein Fest, das 13 Tage anhält, an dem Familie und Freunde einander besuchen, sich beschenken und gemeinsam essen und das neue Jahr zelebrieren. Ein Fest des Friedens, der Freude, der Hoffnung und vor allem der Liebe und Wärme.
 
Dieses Jahr jedoch steht das Neue Jahr 2569 unter einem besonderen Stern. Denn nichts ist mehr so wie es die letzten 31 unter des islamischen Regimes war, oder womit sich zumindest viele Iraner irgendwie bereits arrangiert hatten oder es zumindest versuchten. Beim Eintritt in das neue Jahr werden viele Iraner und auch nicht-Iraner ein sehr gemischtes Gefühl haben. Das, was man normalerweise mit viel Lachen und Freude feiert, ist überdeckt mit der Trauer all jener, die nicht mehr unter uns sind und deren Familien, die besonders unter dem Verlust ihrer Liebenden zu leiden haben.
 
Auch für mich hat sich einiges geändert. Und so möchte ich das Neue Jahr mit meinem eigenen Blog beginnen, um einen minimalen Beitrag dafür zu leisten, dass die Menschen um uns herum ein wenig aufgeklärter werden, wachsamer werden, mehr Menschen bewusst wird, dass die Freiheit Irans in unser aller Hände  liegt. Jeder von uns kann seinen minimalen Beitrag leisten, alle zusammen können viel erreichen. Aber ich möchte noch etwas sagen: es ist heute bedeutender denn je, dass Iraner und Iranerinnen und auch Iran-Freunde das Norouz Fest feiern, die jahrtausend alte wunderschöne Tradition aufrechterhalten und sich einfach nicht die Freude nehmen lassen. Denn die Bedeutung von Norouz, die Symbole, die auf dem berühmten Haft-Sin (sieben-S)-Tisch zu sehen sind, stehen für Leben, Gesundheit, Natur, Liebe und Freude. Lasst Euch diese Freude und das Ja zum Leben nicht nehmen!

Ich wünsche allen Iranern und Iranerinnen, allen Freunden des wahren Irans ein frohes Norouz-Fest und die Stärke, an etwas zu glauben, was erreichbar ist.
Die Freiheit Irans – zusammen mit Euch!

Norouz pirooz!

SHIR O XORSHID

21.03.2010

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